Normalerweise beginnen wir Anfang Juni vermehrt auf das Wetter zu schauen, weil wir zu dieser Jahreszeit normalerweise Heu machen. Hierzu brauchen wir mindestens drei Tage hintereinander gutes Wetter.
In diesem Jahr ist das anders. Aufgrund der extremen Trockenheit in diesem Frühjahr haben wir früher gemäht. Im Mai habe ich die Wiese immer wieder genauer angesehen und ich hatte den Eindruck, dass es kaum noch wächst.
Das Frühjahr 2025 war im Westerwald von einer extremen Trockenheit geprägt. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) war es eines der trockensten Frühjahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Im Durchschnitt fielen nur rund 96 Liter Regen pro Quadratmeter, was etwa 48 % weniger ist als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990. Besonders betroffen war der Westerwald, wo vielerorts nur um die 40 Liter pro Quadratmeter registriert wurden.
Die Temperaturen waren ebenfalls außergewöhnlich. Die Mitteltemperatur lag bei 9,8 Grad Celsius, was 2,1 Grad über dem Mittelwert der Referenzperiode 1961–1990 liegt. Der April 2025 endete als siebtwärmster April seit Beginn der Aufzeichnungen und brachte ungewöhnlich frühe Sommertage mit sich. Der erste heiße Tag des Jahres mit mindestens 30 Grad Celsius wurde bereits am 2. Mai in Waghäusel-Kirrlach im Oberrheingraben registriert. Zusätzlich war das Frühjahr 2025 eines der sonnigsten seit 1951. Mit rund 695 Sonnenstunden lag die Sonnenscheindauer rund 49 % über dem Soll der Periode 1961–1990.
Ich habe daher deutlich früher gemäht als sonst. Aufgrund des frühen Schnittzeitpunktes dauerte die Trocknung etwas länger als normalerweise und die Struktur des Heus ist etwas feiner. Das haben wir eigentlich nicht so gerne, weil unsere Riesen grobe Strukturen mit viel Rohfaser bevorzugen. Wir haben hierdurch natürlich auch etwas weniger Heu vom ersten Schnitt. Vielleicht haben wir Glück und können im August noch einen zweiten Schnitt machen. Ansonsten bekommen unsere Riesen das Grünfutter eben alles frisch.
Ich hoffe sehr, dass diese extremen Trockenheitsperioden nicht noch weiter zunehmen. Sie schaden der Natur und damit letztlich uns sehr. Wir müssen deutlich mehr tun, um die Umwelt nicht weiter zu belasten.